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Webdesign

Zeit oder Geld?

Welcher Einsatz lohnt sich auf dem Weg zur eigenen Webseite?

Ein Unternehmer oder Gründer braucht einen Webauftritt – eine Binsenweisheit. Die eigene Webseite lässt sich heutzutage mit DIY-Homepage-Baukästen mit ein paar Klicks realisieren, so scheint es. Doch wie gut sind diese Webseiten-Baukästen wirklich und für wen eignen sie sich? Wir sprchen mit Marcel P. Schmitt, Gründer der mps.agency über Webdesign und die Kosten.

Herr Schmitt, eine eigene Webseite als Visitenkarte für ein Unternehmen wird heutzutage vorausgesetzt?

Auf jeden Fall. Da geht es nicht nur um Kontaktdaten, mit dem eigenen Internetauftritt kann man möglichen Neukunden zeigen, was man genau anbietet und vor allem: wie kompetent man darin ist. Der Content, also die Inhalte der Webseite, zeigt im besten Fall nicht nur, dass es dieses Unternehmen gibt, sondern, dass man hier auf Experten der Branche trifft. Genau deshalb sucht der der Nutzer auf Google nach passenden Ergebnissen: er möchte wissen, wer ihm die beste Lösung für sein Problem bietet.

Ist es also wichtiger, zumindest irgendeine Homepage zu haben, als sich mit einer perfekten, professionellen Webseite im Web zu präsentieren?

Ein Google MyBusiness-Eintrag ist das Mindeste. Der ist schnell gemacht und kostet nichts. Denn wer noch nicht einmal unter seinem eigenen Namen gefunden wird, existiert quasi gar nicht. Aber bei einer Webseite gibt es schon einiges zu beachten, sonst kann sie sogar schaden.

Nun sind ja kleinere oder junge Unternehmen oft finanziell noch nicht so gut gestellt, dass sie sich an Profis wenden könnten.

Die Frage, was man sich leisten kann, muss man langfristig beantworten. Die schnelle billige Lösung ist nicht immer die beste. Aber natürlich muss man das individuell betrachten. Ein mittelständisches Unternehmen hat andere Kapazitäten als ein Gründer, das ist klar. Mittlerweile gibt es ja auch sehr preiswerte Lösungen, die für Start-ups oder Kleinunternehmer durchaus akzeptable Ergebnisse liefern. Sogenannte Baukasten-Systeme lassen sich einfach bedienen und haben recht schicke Vorlagen, die – passend auswählt – recht professionell wirken. Man muss aber wissen, dass ein ansprechendes Design nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einem erfolgreichen Webauftritt ist. Denn die Website soll nicht nur gut aussehen, sondern vor allem gut funktionieren. Der Nutzer soll so schnell wie möglich die Informationen finden, die er sucht. Je mehr man an der Seite „rumbastelt“ umso kritischer wird das. Das ist nämlich ein entscheidendes Kriterium für die Suchmaschinen. Google & Co. bewerten die Websites stark nach ihrer Struktur und ihrer Nutzerfreundlichkeit. Wenn Links ins Leere führen oder Inhalte nicht genau zu den erfragten Keywords passen, landet die Seite im Ranking weiter unten! Auch die Geschwindigkeit der Seite spielt eine große Rolle. Hier kann Expertenwissen den großen Unterschied machen.

Sie als Profi raten also von den Baukasten-Systemen ab?

Nicht generell, es gibt auch Vorteile. In erster Linie sind es natürlich die geringen Kosten. Man kann sich mit wenig Geld eine eigene Webseite erstellen. Und man muss dazu kein Programmierer sein – die Systeme richten sich an Menschen mit IT-Grundkenntnissen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man viele Ideen ausprobieren kann und es kostet „nur“ die eigene Zeit. Das wird allerdings oft unterschätzt. Man sollte schon die Basics von SEO kennen, Trends und Richtlinien beachten, denn die ändern sich schnell. Eine gute Webseite muss permanent optimiert werden, damit Google sie nicht als veraltet oder gar verwaist einstuft. Die Vorlagen der Baukastensysteme begrenzen natürlich die eigene Kreativität, man kann nur verwenden, was angeboten wird. Aber für die erste kleine Seite ist sicher was dabei.

Wer weniger Zeit, aber ein größeres Budget zur Verfügung hat und sich für eine professionelle Webseite entscheidet – worauf sollte er achten?

Das Wichtigste ist die Kommunikation mit dem Webdesigner, damit man keine unangenehmen Überraschungen erlebt. Man sollte möglichst klare Vorstellungen von den eigenen Zielen haben und die klar und deutlich vermitteln. Im Idealfall erfragt der Designer bzw. Programmierer alles, was er braucht, das spart Vorarbeit. Vertrauen ist dabei oberstes Gebot, denn man gibt ja die Kontrolle aus der Hand. Wir mussten schon verzweifelte Kunden auffangen, die nach einem Wechsel auf Ihre eigene Webseite nicht zugreifen konnten. Auch in der Gestaltung, im Stil, sollte es passen – wenn der fünfte Entwurf nicht gefällt, wird’s teuer… Mit manchen „Kreativen“ kommt man einfach nicht zusammen, aber ich denke, das merkt man dann auch recht schnell.

Mal abgesehen von der Zeitersparnis – was bringt die Investition in eine Profi-Webseite sonst noch an Vorteilen?

Auf den ersten Blick: ein wirklich individuelles und professionelles Design. Denn bei allem Respekt…, viele Unternehmer überschätzen ihr eignes Gespür für grafische Trends. Zweitens: Inhalte und Struktur entsprechen den neuesten Anforderungen der Suchmaschinenoptimierung. Je nach Vereinbarung wird der Content in regelmäßigen Abständen überarbeitet. Und ganz wichtig: Sicherheit! Damit meine ich die technische Seite, den Schutz vor Hackerangriffen, aber auch Rechtssicherheit. Das Risiko einer Abmahnung wegen falscher Formulierungen ist durchaus real.
Unsere Agentur programmiert selbst, wir greifen nicht auf Verwaltungssysteme wie WordPress zu. Für den Kunden erstellen wir aber zusätzlich ein individuelles System, in das er Texte und Bilder einfach und risikofrei einpflegen kann, ohne das Design oder die Funktionalität der Seite zu gefährden.

Kurz zusammengefasst bedeutet das also…?

Wenn Sie keinerlei Knowhow haben, um selbst eine Webseite zu erstellen, ist die Frage schnell beantwortet. Wenn Sie sich auskennen, aber ein beschränktes Budget haben sprechen die geringen Kosten für den Baukasten, aber Vorsicht: auch die eigene Arbeitszeit ist bares Geld. Und für Webdesign braucht man außer Fleiß auch noch eine gute Portion Talent. Übrigens sind Erstberatungen und Angebote bei seriösen Agenturen in der Regel kostenfrei. 

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